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Was ist ein Leitungssucher?

In einem unbekannten Gebäude oder an einer unbekannten Installation ist es sehr hilfreich, einen Leitungssucher zu haben. Mit einfachen Mitteln können hiermit Kabelwege festgestellt werden.

Wie finden wir das Adernpaar am schnellsten? Welche Möglichkeiten der Kabelverfolgung sind durchführbar? Dies sind nur einige der Fragen, die mit einem Leitungssucher beantwortet werden.

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1 Welche Aufgaben soll ein Leitungssucher erfüllen?

Leitungssucher, auch Kabelsucher genannt, sind kleine Helfer, die Installateuren und Handwerkern die tägliche Arbeit erleichtern. Durch schnelles Auffinden von Kabel- und Leitungswegen bedeuten diese eine signifikante Zeitersparnis.

Außerdem dient ein Leitungssucher dazu, Sicherungen und Adernpaare zuzuordnen. Auch können Kabelfehler, wie beispielsweise Unterbrechungen und Adernvertauschungen, festgestellt werden.

Benötigt wird einzig eine bekannte Seite des Kabels, an welche das Kabelsuchgerät angeschlossen werden kann.

1.1 Welche Arten von Leitungssuchern gibt es?

Ortungsgeräte sind Geräte, mit welchen beispielsweise Metalle oder verschiedene Kabel in Wänden aufgespürt werden können. Dabei muss zwischen einem Ortungsgerät und einem Leitungssucher unterschieden werden.

Ortungsgeräte sind Wandscanner mit denen sich Metallrohre, Stromleitungen und teilweise auch Holzbalken aufspüren lassen. Dazu erzeugen Wandscanner ein elektrisches Feld, mit dem die Wand analysiert wird. Veränderungen in der Reflektion deuten auf metallische Objekte in der Wand hin. Meistens ist es mit diesen Geräten aber nicht einfach eine genaue Lokalisierung von Kabeln zu gewährleisten, da diese Ortungsgeräte auch auf alle anderen Metalle, wie beispielsweise Nägel oder Ähnliches, in der Wand reagieren. So ist oft kein eindeutiges Ergebnis möglich.

Ein klassischer Leitungssucher hingegen besteht aus einem Sender und einem Empfänger. Mit dem Sender wird hierbei ein Suchsignal auf das Kabel, welches dann mit dem Empfänger entsprechend gefunden werden kann.

1.2 Wie funktionieren diese Leitungssucher genau?

Ein Leitungssucher besteht aus einem Sender und einem Empfänger. Mit dem Sender wird ein moduliertes elektrisches Signal auf das zu suchende Kabel eingespeist. Mit dem Empfänger kann dieses elektromagnetische Signal dann verfolgt werden, indem er es in einen Ton umwandelt, der vom Benutzer gehört werden kann. Die Lautstärke dieses Tons gibt zusätzlich Aufschluss über die Distanz zur Leitung. Mit einem Leitungssucher ist es möglich, Kabel, wie zum Beispiel Stromleitungen oder Telefonleitungen, zu finden oder aus einem Bündel die richtige Ader zu erkennen.

1.3 Kann ein Leitungssucher auch im aktiven Netz betrieben werden?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Leitungssucher gibt es in verschiedenen Ausführungen. Wichtig, um in aktiven Netzen arbeiten zu können, ist ein Überspannungsschutz des Senders, da Geräte, die diesen Schutz nicht haben, beim Anschließen an spannungführende Leitungen beschädigt würden. Für die Leitungssuche im aktiven 230 V-Netz gibt es spezielle Geräte, wie den Kurth KE2093. Dieser ist auf aktiven Spannungen bis zu 300 V einsetzbar. Das ermöglicht die Leitungsverfolgung auch bei unter Spannung stehenden Adern. Diese Art der Leitungssucher wird oft innerhalb von kritischen Infrastrukturen wie z.B. Krankenhäusern eingesetzt, bei denen man im Zweifel nicht einfach eine Sicherung abschalten kann.

Hervorragend geeignet für aktive Telekommunikationsnetze sind die spezialisierten Leitungssucher für den Fachmann, wie zum Beispiel der Kurth KE701. Diese haben einen Überspannungsschutz von 500 V, welcher sie bei versehentlichem Kontakt mit spannungsführenden Leitungen vor Schaden schützt. Darüber hinaus verfügen sie über zusätzliche Sonderfunktionen wie beispielsweise eine Durchgangsprüfung oder eine Portfinder-Funktion und werden weltweit von verschiedenen Netzbetreibern, Technikern und Fachpersonal eingesetzt.

2 Wo kann ein Leitungssucher eingesetzt werden?

Leitungssucher können sehr vielfältig eingesetzt werden, z.B. in Gebäudeverkabelungen, Hausinstallationen oder auch in größeren Fabrikhallen. Kabel können im Mauerwerk oder im Rigips gefunden werden. Auch versehentlich zugeputzte Verbindungsdosen können mit einem Leitungssucher aufgespürt werden.

Eingesetzt werden Leitungssucher auch bei Netzbetreibern in Telekommunikationsnetzen, um zwischen Vermittlungsstellen, Kabelverzweigern und Hausanschlüssen die richtigen Kabel zu finden.

2.1 Welche Leitungen können mit einem Leitungssucher aufgespürt werden?

Grundsätzlich können mit einem Leitungssucher alle Arten von Leitungen aufgespürt werden, hierzu zählen Telefonleitungen, Netzwerkleitungen, Stromleitungen oder Koaxkabel. Hierbei muss der Signalgeber zuerst an das entsprechende Kabel angeschlossen werden. Anschließend wird ein Signal auf das Kabel moduliert, um es mit dem Empfänger zu verfolgen.

2.2 Wie weit reicht das Signal eines Leitungssuchers auf der Leitung?

Moderne Leitungssucher wie die Geräte Kurth "KE301-801" können auf unbelasteten Telefonleitungen ein Signal bis zu 15 km verfolgen. Die Signalweite hängt aber von verschiedenen Faktoren ab. Einflussfaktoren sind die mechanischen Eigenschaften der Leitung, z.B. der Kabelquerschnitt oder Knicke. Der Schirm einer Leitung unterbindet die Signalsuche teilweise oder sogar vollständig. Hierbei erfüllt der Schirm nur seinen Zweck – nämlich die Abschirmung jeglicher elektrischer Signale nach außen. Bei geschirmten Kabeln ist es in einem solchen Fall sinnvoll, das modulierte Signal auf den Schirm aufzulegen und das Kabel auf diese Art zu verfolgen.

2.3 Wie tief kann das Kabel in der Wand liegen?

Wie tief das Kabel in der Wand liegen kann, ist von der Art der Wand abhängig. Im Mauerwerk sind Suchtiefen bis zu 30 Zentimeter möglich. Bei feuchten Wänden oder Betonwänden mit Armierung kann sich dies deutlich reduzieren. Auch Putzgitter schwächen das Signal ab, da diese wie ein Schirm wirken. Die verschiedenen Wandmaterialien als auch dessen Stärke dämpfen das Signal des Generators und können die Suchtiefe beeinflussen.

2.4 Können auch Datenports in einem Netzwerk identifiziert werden?

Neue Modelle, wie der Kurth KE801, haben auch verschiedene Zusatzfunktionen wie Durchgangsprüfung oder Port-Finder/Data-Link-Funktion. Mit dieser Funktion ist es möglich, in aktiven Netzwerken Dosen, die nicht beschriftet sind und somit keinem Switch zugeordnet werden können, einfach und schnell zu finden. Die Data-Link-Funktion zeigt am Switch durch rhythmisches, charakteristisches Blinken der Link-LED, wo die Dose gepatcht ist.

2.5 Können Leitungssucher auch Glasfaserkabel finden?

Glasfasern können mit einem klassischen Leitungssucher nicht verfolgt werden, da diese ihre Signale in Form von Licht anstatt elektrischer Impulse übertragen.

Es ist jedoch möglich, Glasfasern auf Durchgang zu prüfen oder bestimmte Fasern aus einem Bündel zu identifizieren – anlog zur Adernpaaridentifikation bei Kupferkabeln. Hierzu verfügt der Kurth KE801 in einer einzigartigen Kombination über eine LWL-Rotlichtquelle, welche an Glasfasern angeschlossen und deren Laserlicht am anderen Ende erkannt werden kann.

3 Was sind die Vor- bzw. Nachteile eines Leitungssuchers?

Wie bisher beschrieben, kann eine Vielzahl von Leitungen mit Hilfe eines Leitungssuchers schnell und einfach verfolgt und identifiziert werden. Allerdings kann es, je nach Anwendungsgebiet, zu Schwierigkeiten bei der Leitungssuche kommen. Deshalb ist es sinnvoll, spezialisierte Leitungssucher zu haben, die die tägliche Arbeit vereinfachen.

3.1 Wieso nutzt Kurth Electronic Prüfspitzen am Empfänger aus Kohlefaser?

Prüfspitzen aus Kohlefaser sind nicht leitend. Dies hat den Vorteil, dass z.B. in löt-, schraub- und abisolierfreien Verteilern keine Kurzschlüsse verursacht werden, wenn die Prüfspitze nah über die zu identifizierenden Adernpaare bewegt wird, ohne dass die Suchgenauigkeit beeinträchtigt wird.

3.2 Ist die Signalsuche auch unter nicht optimalen Bedingungen möglich?

Ein weiterer Vorteil des Empfängers ist die Signal-LED zur optischen Anzeige des Suchsignals. Auch die integrierte Taschenlampenfunktion ist sehr hilfreich um in einer dunklen Umgebung, wie in einem Verteilerschrank, entsprechende Kabel oder Adern zu finden. Außerdem kann zusätzlich ein Kopfhörer angeschlossen werden – damit sind Suchsignale in sehr lauten Umgebungen besser hörbar.

3.3 Stört ein Leitungssucher das DSL- oder Ethernet-Signal?

Der Signalgenerator moduliert Signal auf die Leitung. Eine Beeinflussung der vorhandenen Signale, wie zum Beispiel DSL, ist abhängig vom aufmodulierten Signal. Die Amplitude und Frequenz des aufmodulierten Signals des Generators sollten so konzipiert sein, dass eine Beeinflussung des Telekommunikationssignales ausgeschlossen ist. Leitungssucher der Kurth "KE301-801"-Serie können auf aktiven DSL- und Ethernet-Leitungen unbedenklich eingesetzt werden, da deren Suchsignal außerhalb des genutzten Spektrums liegt.

Zusammenfassung

Leitungssucher ermöglichen das Detektieren von Kabeln wie zum Beispiel Fernmeldeleitungen, Elektroleitungen, Koax-Leitungen oder auch Netzwerkleitungen in verschiedensten Installationsumgebungen. Die Suchtiefe beträgt je nach Wandmaterial und Wandstärke bis zu 30 Zentimeter. Moderne Leitungssucher stören bei der Suche nicht das anliegende Kommunikationssignal, wie xDSL oder können sogar auf Spannung führenden Leitungen eingesetzt werden. Damit sind sie ein hilfreicher Wegbegleiter für Installateure aus verschiedensten Fachrichtungen.

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Autor Kurth Electronic www.kurthelectronic.de